statistische angaben

geschlechterverhältnisse verändern sich. wir leben in einer sich rasant entwickelnden und verändernden gesellschaft.
geschlechterverhältnisse und rollenmuster definieren sich oft über den stand zu kindererziehung und kapital. alleinerziehende väter haben mit alleinerziehenden müttern viel mehr gemeinsam als mit ihren kinderlosen geschlechtsgenossen und eine frau in oberer führungsposition wenig mit einer alleinerziehenden mutter.
gleichberechtigung zwischen männern und frauen richtet oft den focus auf die scheinbaren vorteile des mannes, machtpositionen in der politik und der wirtschaft zu erhalten. dabei wird übersehen, welchen preis männer dafür bezahlen. diese positionen erfordern eine erziehung zum krieger, zum söldner. um diese positionen zu erreichen, bleiben die seelen der jungen im sandkasten sitzen und als väter sind männer für die kinder nicht greifbar. diese väterlosigkeit unserer gesellschaft ist teil der kulturellen vereinbarungen zwischen männern und frauen. auf der strecke bleiben die kinder und insbesondere die jungen. das ist ablesbar. man(n) und frau muss nur sehen wollen.

in der vergangenheit habe ich verschiedene statistiken intensiv mit dem schwerpunkt auf die geschlechterverhältnisse durchforstet. absolute zahlen werden ausdrucksstärker, wenn sie in verhältnissen betrachtet werden, z.B. mit der gesamtbevölkerung oder mit dem anderen geschlecht. im folgenden sind einige dieser tabellen und diagramme aufgeführt. manche der zahlen sind schon älter, eine erneuerung war im zuge meiner momentanen arbeit nicht möglich. sie wird folgen.

veränderungen vollziehen sich in besonderer weise im schulsystem bzw. bei der ausbildung von jungen und mädchen. hier ist von einer gleichberechtigung nichts zu spüren, jungen sind erheblich benachteiligt: am beginn und am ende der schulzeit. auch innerhalb der geschlechter verändern sich die verhältnisse.
seit mehreren jahren ist eine dikussion im gange, dass männer im erziehungssystem gebraucht werden.

diese benachteiligung der jungen macht sich möglicherweise auch in einer späteren berufswahl und der bereitschaft andere wohnorte zu wählen bemerkbar. siehe zu- und fortzüge aus dem freistaat sachsen.
oder wird hier ein phänomen sichtbar, dass ich unter dem begriff "wurzellosigkeit" und "muttersöhne"zusammen fassen möchte. die jungen bleiben zu hause bei den müttern.
den jungen fehlen und fehlten die väter im alltag. gründe für dieses fehlen finden sich in erheblichen unterschieden der bruttoverdienste. so verdiente 1996 ein mann im früheren bundesgebiet 975 DM mehr als eine frau mit gleicher qualifizierung und im osten der republik 346 DM mehr. dabei ist ein trend auszumachen, das inbesondere in oberen leistungsgruppen die differenz und damit die gleichberechtigung zwischen mann und frau auseinander drifftet. in den anderen leistungsgruppen ist es nicht so ausgeprägt, bzw. gleichen sich verdienste an. (bruttoverdienste 1996-1999) die väter/männer sind auch bei den pendlern erheblich stärker vertreten. zahlen dazu finden sich hier.
das fehlen der väter hat ihre ursachen zum einen in den aktuellen wirtschaftlichen bedingungen, aber auch in historischen bezügen. menschen die keinen vater hatten, können selbst schwer vater sein bzw. akzeptieren ein großwerden ohne vater: die sind sowieso nicht da. hier sind einige zahlen über die toten und verwundeten, vertriebenen der großen kriege des letzten jahrhunders. diese traumata werden weitergegeben: unter anderem an minderjährige kinder, denen in scheidungs- und trennungssituationen der eltern die lebensbasis wegbricht. auch wenn die absoluten zahlen von betroffenen kindern zurückgehen, im vergleich mit der gesamtbevölkerung gibt es immer noch einen leichten anstieg. die väter fehlen den kindern im alltag. dieses fehlen ist nicht menschen- oder naturgegeben, sondern vollzog sich in dieser größenordnung insbesondere durch die industrielle revolution zu beginn des 20. jahrhunderts.

ein lebensbereich von männern und frauen ist schwer zu ungunsten der männer verschoben. der bereich der körperlichen gewalt. opfer und tatverdächtige sind zu einem großen prozentsatz männer und jungen. ausnahmen betreffen den breiten bereich der sexuellen straftaten. hier werden mädchen und frauen weiterhin erheblich mehr opfer. andere länder geben eine höhere opferrate für jungen und männer an. hier wird möglicherweise eine hohe schamgrenze für männer sichtbar, zu ihren opfererfahrungen zu stehen: jungen und männer verlieren ihren "männer"status als opfer. es ist ein erfolg der soldatischen erziehung der letzten jahrhunderte. auch im bereich der selbstschädigungen oder unfälle sind männer führend. und hier insbesondere junge männer.
diese gewalterfahrungen prägen die beziehungsstrukturen von männern untereinander und selbstverständlich auch zwischen männern und frauen. sind jungen weniger schutzbedürftig als mädchen? die opfer- und tatverdächtigenzahlen stiegen besonders in den altersgruppen der jungen heranwachsenden. auch bei den jungen frauen nahmen täterschaften um mehr als das doppelte zu.

in diesem zusammenhang stellt sich immer wieder eine frage: woher kommt es, dass aus neugeborenen jungen und mädchen so unterschiedliche wesen erzogen werden. gründe sind vielschichtig und komplex, so ist unser erziehungssytem weiblich dominiert und die männer und väter fehlen im alltag.

nach aktuellen auswertungen des statistischen landesamtes in kamenz (feb. 2009) leben etwa 30% aller ledigen männer über 30 jahren bei ihren alleinerziehenden müttern. diese haben bei dieser form der auswertung keinen partner im haushalt. angaben zu kindern bei alleinerziehenden vätern können im rahmen der Mikrozensuserhebungen nicht gemacht werden, da die angaben statistisch zu ungenau sind.

1998 veröffentlichte das bundesministerium mit einem namensungetüm, um männer und jungen explizit ausschließen zu können(?), das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen bericht über die familiensituationen in deutschland (Familie im Spiegel). hier sind einige aufbereitete diagramme daraus. im januar 2003 gab es eine neuauflage, die ich allerdings noch nicht eingearbeitet habe.

ich bitte um geduld und rückmeldung:
info@ole-bildermensch.de

Bis 2004 wurde der Mikrozensus einmal jährlich mit einer einheitlichen Berichtswoche für alle befragten Haushalte durchgeführt.
Mit Beginn des Jahres 2005 wurde die bisher jährliche Erhebung auf eine kontinuierliche Erhebung mit gleitender Berichtswoche umgestellt.
Die Ergebnisse ab 2005 bilden einen Jahresdurchschnittswert ab.
Im Interesse der Ergebnissicherheit und um Fehlinterpretationen vorzubeugen, werden in der Tabelle für das
Land Sachsen Besetzungswerte unter 5 000 (weniger als 50 erfasste Fälle) mit einem Schrägstrich „/“ blockiert.