Das Herz der Welt ... verbunden mit allen Herzen der Welt und wenn es stirbt,
sterben auch alle anderen Herzen. Das Leben stirbt. Deshalb müssen in jeder
Nacht genug helle Träume, friedliche Gedanken und liebevolle Handlungen
getan, gedacht und geträumt werden.
Der Mensch wurde erdacht, um Ordnung und Frieden unter den Tieren zu
schaffen, denn er wurde ausgestattet mit den Eigenschaften des Allvaters:
Liebe und Weisheit.
Dieser Mythos stammt von den "Wilden" Australiens, den
Aboriginies, die fast ausgerottet wurden vom weißen, westlichen Menschen.
Die Winde wehen über die Erde, um diese Botschaft zu den Tieren zu bringen:
Der Wind aus Norden, der Wind von Waboose, dem weißen Büffel, der Wind
aus Osten, der Wind von Wabun dem Adler, der heiße, dorrende Wind des
Südens, der Wind von Shawnodese, dem Koyoten und der Wind des Westens,
der Wind von Mudjekeewis, dem Bären* wehen über die Erde und verbinden
die steinzeitliche Geschichte der Aboriginies mit dem Medizinrad, der Vision
von Sun Bear, einem Medizinmann der Chippewa.
Es gibt keine Freiheit im westlichen Sinne. Alles ist verbunden, jede Handlung
schafft Konsequenzen. Es gibt auch keine Um-Welt. Wo soll sie beginnen?
An der Haustür, dem Wegrand, der Stadtgrenze, an unserer Haut?
Der Mensch ist Teil eines komplexen Systems, das wir Leben nennen. Doch
was ist LEBEN? Darauf gibt es keine Antwort. In der Schule lernen
wir Definitionen, doch sie erklären nichts.
Um uns im Alltag zurecht finden zu können, müssen wir die Komplexität des
LEBENS reduzieren.
Mensch ist der träumende Teil dieses Systems "LEBEN", dieser Schöpfung.
Wer schöpft, wer erschafft? Woher nehmen wir die Bilder, die Träume, aus
denen wir schöpfen und handeln, jeden Tag. Wir treffen in jeder Sekunde
Entscheidungen. Woran prüfen wir die Richtigkeit dieser Entscheidungen?
Wenn wir uns umsehen, treffen wir fast nur noch Menschengemachtes.
Selbst unsere Wälder und Wiesen sind Kultur. Doch LEBEN-dige Natur ist
weiser als Mensch, in ihr stecken Millionen Jahre alte Erfahrungen.
Die Welt ist so komplex, dass wir Menschen schlecht damit klar kommen. Unser Hirn braucht es einfacher und am Besten in Bildern. Die kann es nämlich auch an die Seele weitergeben und diese kommt mit der Komplexität klar. Sie sagt bloß nix dazu, sondern träumt und macht ihr Ding. Und deshalb gibt es Märchen.
Sie erzählen im Heute die Geschichten von Gestern und sehen das Morgen.