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Der Fluss und der Fels In vormaliger Zeit, als die Menschen noch die Steine sprechen hörten, ging einer von ihnen an einem Fluss entlang. Er hörte den Felsen lächeln: „weiss du noch mein liebster, als ich noch dort neben dir stand und du mir das erste mal deine liebe gestanden hast. dich hat das nicht interessiert, du erzähltest mir von deiner liebe zu mir, das du siehst, wie die sonne sich in mir spiegelt, das ich am morgen blau aussehe und am abend eher rötlich. im frühjahr schmückt mich das gras grün und im winter sehe ich im schnee aus wie diese seltenen zweibeiner mit ihren weißen haaren. hätte ich doch damals schon deine kraft erkannt, hätte ich gespürt, wie du mich langsam wankend machst, wie ich meinen halt aufgebe, um dann mit einem großen lustschrei in deine mitte zu stürzen, einfach umzufallen. mein alter platz veränderte sich ein wenig an diesem tag. die vögel bauten sich neue nester, das gras wächst jetzt auf meinen füßen. und du? du fließt um mich herum, bist einfach da, bringst große steine mit und sand, fische und krebse. und so fließen wir gemeinsam. hörst du mir eigentlich zu, mein liebster? gibt es noch mehr felsen in dir?“ Der Mensch unter dem Baum lachte, er ging zurück zu seiner Frau und küsste sie. Er war sich nicht sicher, ob der Felsen auch die letzten beiden Sätze gesagt hatte. mai 2008 |
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