es begann im frühjahr 2012 und endete im Winter 2013/14.
im garten des schützenhauses in stadt wehlen entsteht der

garten der träume ....

wir sind teil dieser natur, der bewußte teil, der träumende teil. unsere träume realisieren sich und immer wieder steht die frage: dienen diese träume dem leben als ein sich fortentwickelnder kreislauf der jahreszeiten, von leben und tod? sind wir bereit, uns in diese kreisläufe hinein zu begeben oder wollen wir natur beherrschen? es braucht neue träume, die die lebenswelten unserer kinder und enkel und die lebenssyteme erhalten ... weitere impressionen

„Hast Du Lust, meinen Garten zu gestalten?“ fragte mich Christopher Haley Simpson. „Ja!“, auch wenn ich in der Form noch nie gearbeitet hatte. Der Garten ist ein wildes Stück Land, von der Natur zurückerobert, da sich jahrelang niemand kümmerte. Und hier entdeckte ich wundervolle Räume, die mich sofort inspirierten. Zwei alte Apfelbäume bildeten fabelhafte Formen. Brombeeren, Robinien, Mispeln, wilde Rosen und umgefallene Bäume bildeten geheimnisvolle Laubhöhlen, in denen Naturgeister hausen.

Manchen war mein Tun willkommen, anderen eher suspekt.

Kleine Bilder hängen in den Bäumen, die den „Tanz des Lebens“ darstellen. Sie malte ich noch mit Acryl. Das Spiel mit den Räumen ging weiter und die zwingende Frage: „Welche natürlichen Farben sind wetterfest?“ So kam ich auf Eitempera und Kaseinbinder, hingen große und kleine hohle Papierkugeln in den Bäumen. Der Prototyp hat die ersten Regen überstanden, doch die Regenfluten 2013 leider nicht. Die Nächsten sind stabiler, in einer kleinen Höhle überwinterte die „Blume des Lebens“, nur auf Papier gemalt.

Mein Wunsch entstand, in einen leisen Dialog zu treten, in einen assoziativen Prozess der Gestaltung einzusteigen. „Der Himmelsbaum“ war das erste, was mir gefiel. Ein toter Baum voller Leben war ein Symbol für den steten Wechsel zwischen Leben und Tod und stellte gleichzeitig die Frage: Wann ist Leben und wann ist Tod? Ein alter Apfelbaum mit einem wundervollen Schwung in seinen Ästen bot sich an, Kristalle aufzunehmen und ein Holzbild „Die Liebenden“ . So entstand der „Baum der Tränen“, Tränen der Trauer und Freude. Weiter oben war im Laufe der Zeit ein kleines Plateau entstanden. Ein idealer Platz für ein kleines und doch feines Labyrinth.

Ein Grundsatz im Garten der Tränen lautet: Ich möchte mit natürlichen Materialien arbeiten, die auch nahtlos wieder in den Kreislauf der Natur übergehen können. und ich möchte die Besonderheit des Einfachen betonen, Verantwortung übernehmen für die nächsten Generationen. So schleppten wir Ziegelsteine, die seit langem vor sich hin träumten, den Berg empor. Bei dieser Arbeit tauchte der Respekt vor den Ahnen auf, die viele Häuser mit solchen Steinen gebaut hatten, im Feuer gebrannt, auf dem Rücken geschleppt und es begann ein großes Rätselraten, wie schwer ein Ziegelstein ist. Nun wie schwer ist er?