Wandbild Tanz des Lebens - Begleittext

zu den Details des Bildes


Alles ist verbunden. Pflanzen, Tiere, Menschen, Mythen, Morgen und Abend, Hell und Dunkel. Alle Motive im Hauptbild sind mit einer durchgehenden Linie verbunden. Das Leben tanzt mit dem Tod. Beide tragen Blumen, um sie dem Anderen zu schenken. Der Tod kniet vor dem Leben, im Tanzen, in der Bewegung. Haben wir Angst vor dem Tod? Nicht wirklich, wir haben eher Angst vor dem Leben, vor der Vielfalt des Lebens, vor seiner Unergründlichkeit. Der zivilisierte Mensch will das Leben kontrollieren, im Griff haben. Die Technik soll ihm dabei helfen. Der zivilisierte Mensch will selbst Gott sein – Doch wie soll es gehen? Das Leben lebt seit Millionen, existiert seit Milliarden von Jahren, es schuf und erschafft unendliche Formen von Pflanzen und Tieren. Das Handeln des zivilisierten Menschen vernichtet Leben. Doch dabei vernichtet er nur seine eigene Zukunft, seine eigene Lebensbasis. Wir werden nackt und hilflos geboren und wir bleiben grundsätzlich nackt und hilflos. „Nur“ unser großes Hirn, unser Geist gibt uns die Möglichkeit zu überleben. Wir brauchen alle anderen Wesen, Pflanzen und Tiere für unser Überleben, Felle und Stoffe um uns zu kleiden, um zu überleben, die Hitze und die Kälte, den Regen und den Frost. Unsere Stoffe sind Kunststoffe geworden, technologisch ausgeklügelt, entnommen den uralten Schätzen von Mutter Erde, Mutter Gaia. Doch sie beginnen zu töten. Mikropartikel überall auf der Erde. Alles, was Menschen nutzen stammt von ihr, alles. Doch was geben wir der Mutter zurück?
Menschen nehmen sich, behaupten, der Boden würde ihnen gehören, mein Land. Wie das? Land, das sich seit Millionen Jahren entwickelt hat, Boden entstanden aus toten Pflanzen und Tieren. Wieviel toten Menschen enthält dieser Boden.
Wir sitzen am Meer und beobachten mit staunender und ehrfürchtiger Freude den Untergang oder noch viel magischer, den Aufgang der Sonne. Wir betrachten den Lauf der Sonne über den Tag. Doch die Sonne bewegt sich nicht. Sie steht im Mittelpunkt unseres Universums und sendet Licht und Wärme.
Bist Du schon ein Mal 200 Stundenkilometer mit dem Auto gefahren? Wenn Du dieses hier liest, bewegst Du dich mit 100.000 Stundenkilometern durch das All. Mutter Gaia hat Spaß an Geschwindigkeit. Doch wir betrachten uns immer noch als den Mittelpunkt der Welt, wir sind es nicht. Wir sind Teil dieser Lebenssysteme.
Wir sprechen von „Umwelt“ – Wo soll sie beginnen? An der Stadtgrenze, am Straßenrand, an unserer Haut?

Vor 100 Jahren, 1920, erhielt Max Plank den Nobelpreis für Physik. Er erhielt ihn für sein Lebenswerk: Der Erforschung der Materie. Anlässlich dieser Verleihung sagte er:  
  ES GIBT KEINE. Alles ist Schwingung, alles ist verbunden … Schwer vorstellbar. Ich schreibe auf einem Laptop, sitze an einem Tisch, fahre Zug … alles Schwingung? Ich selbst nur Schwingung? Meine Gedanken, meine Gefühle nur Schwingungen? Gefühle von Liebe und Wut nur Schwingung? Das Corona-Virus nur eine Schwingung? An dieser Stelle tanzt der Narr durch die Welt, er lacht schallend über den Menschen, den so hoch gebildeten, hoch technisierten Menschen, der Angst hat vor diesem Virus. Doch welche Menschen haben Angst, welche nicht? Dieses Fass oder auch die Büchse der Pandora mache ich hier nicht auf. Schon Prometheus hatte den Menschen davor gewarnt. Sie kam als schöne, verführerische Frau daher. Prometheus hatte den Menschen das Feuer gebracht, obwohl es der große Götterherrscher verboten hatte. Zeus hatte auch die Titanen besiegt, die uralten, ewigen Geister des Universums. Er duldete keinen Widerspruch, keinen Widerstand. So sandte er die schöne Pandora zu den Menschen, um sie doch noch zu vernichten und Prometheus wurde an den Kaukasus gekettet. Jeden Abend kam ein Adler und fraß von seiner Leber. Doch sie wuchs nach, denn Prometheus war unsterblich. Erst der weise Chiron erlöste ihn. Er war ein Pferdemensch, doch anders als die Kentauren. Sie entstanden aus der wilden Lust, aus Gier und Frevel. Chiron war ein Heiler. Doch im Kampf traf ihn ein Pfeil des Herakles, vergiftet mit dem Gift der Medusa. Die Schmerzen waren so unerträglich, dass er sein Leben, seine Unsterblichkeit für die Freiheit und Gesundheit des Prometheus gab. Davon steht kein Wort in diesem Bild, wie so vieles fehlt.
Doch es ist auch vieles da. Bilder enthalten eine vierte Dimension, die Zeit. Dieses Bild brauchte konkret zwei Monate, vom ersten Entwurf bis zum letzten Pinselstrich. Und auch wieder viel länger, denn wann begann die Arbeit, meine Arbeit zu diesem Bild? Vieles floss ein, fließt ein: Lebenserfahrung, Materialerfahrung, Intuition und auch Dein Sehen fließt ein, Deine Lebenserfahrung, deine Weltsicht, Deine Schwingung, meine Schwingung, die Schwingung des Ortes, die Schwingungen von Lilienstein, Königstein und Papststein … Die Elbe, die Ideen und Gedanken von allen Menschen, die mit diesem Platz verbunden sind und waren. Das vorherige Hotel, der alte Gasthof, Menschen, die hier gefeiert haben, Hochzeiten, Einschulungen. Wo fängt es an, wo hört es auf? Es hat keinen Anfang, es hat kein Ende … Diese Bild enthält Erfahrungen
Der Goldene Kreis auf der Basis des Bildes drückt diese Unendlichkeit aus. Die Idee dazu entstand, als ich hörte: Das Hotel steht auf einem alten Energiepunkt, doch dieser war blockiert. Inzwischen wurde er ohne mein Zutun wieder aktiviert, befreit. Möge Mutter Gaia diesen Platz wieder mit Energie füllen, mögen sie ihn behüten.
Mögen die Geister der Landschaft und die Menschen diesem Ort wohl gesonnen sein und bleiben.